Monte Ceneri - Züge, Autos, Fussgänger

Am Monte Ceneri, so heisst es, scheiden sich die Geister des nördlichen und des südlichen Tessiner Kantonsteils. Aber ebenso gilt: der Monte Ceneri verbindet sie - so wie er überhaupt Hindernis und Verbindung gleichzeitig ist auf dem seit 2 Jahrtausenden benutzen Weg von den Alpen hinab zur Poebene.

Während durch den Bauch des Ceneri-Berges Züge und Autos rasen und sich auf der Nr. 2 des Schweizerischen Hauptstrassen-Netzes Velofahrer die Lungen aus dem Leib strampeln, geht man zu Fuss in 3 Stunden von Rivera-Bironico nordwärts hinab nach Quartino am Rand der Magadino-Ebene. Dabei wir deutlich, dass ein zunächst unmöglich erscheinender Gang nicht mehr als einen knappen halben Tag benötigt, wobei natürlich die Nachtstunden nicht zur Rechnung gehören...

Auf den Monte Ceneri bleibt auch in anderer Hinsicht der Blick gerichtet: Die moderne Schweiz errichtete auf ihm eine Kaserne und befestigte damit dieses Einfallstor in die Schweiz und die Tessiner Arbeiterbewegung erlebte auf der Passhöhe im Jahr 1900 die Gründung der Sozialdemokratischen Partei des Tessins.

Angebot für Gruppen (4 - 15 Personen)

Dauer 3,5 Stunden

Start Bahnhof Rivera-Bironico, Gleis 3/4 (Mittelperron)
Ziel   Quartino, Gerrascia (Haltestelle Postauto)
 

Anreise individuell; Hinreise S90 Tilo ab Lugano oder Giubiasco nach Rivera-Bironico; Rückreise ab Quartino, Gerrascia nach Lugano oder Giubiasco. (Postauto: Gruppen anmelden) Fahrplan SBB

Kosten pauschal CHF 250; zahlbar nach Ende des Spaziergangs oder im Voraus auf PC 61-602642-3
IBAN:  CH25 0900 0000 6160 2642 3

Da es sich um eine Wanderung handelt (Bergweg, stellenweise steile gepflästerte Strasse, Asphalt), sind gutes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung notwendig.

Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.

Es ist möglich, auf dem Monte Ceneri einen Halt im Grotto Monte Ceneri zu machen (Öffnungszeiten); die gesamte Dauer der Wanderung erhöht sich entsprechend und die Kosten steigen um CHF 25.

Für die Buchung dieses Angebots kontaktieren Sie und bitte hier.

COVID-19
Es gelten die Massnahmen des Bundes resp. des Kantons Tessin in Bezug auf COVID-19 bei der Durchführung von Veranstaltungen dieser Art im öffentlichen Raum.

Bis vor kurzem bedeutete der Ceneri niemandem etwas, ausser uns Tessinern. Für uns teilt er den Kanton in zwei Hälften: bis hier der Sottoceneri, drüben der Sopraceneri. Geografische Trennung, ist er vielleicht auch einwenig moralische Grenze. Übertreiben wir aber nicht: es handelt sich nur um eine Andeutung.

Heute ist der Monte Ceneri urbi et orbi bekannt. Er ist Standort eines Radiosenders. Zwei sehr hohe Antennen erheben sich hier. Sie tragen unsere Stimme in die Welt.

Giuseppe Zoppi. Presento il mio Ticino. Istituto editoriale Ticinese, 1949 (3.Auflage; erste Auflage 1939)

In unseren Tagen zeichnen sich die beiden Sender der Radio della Svizzea Italiana vor dem Himmel des Ceneri ab, Symbole der Zivilisation und der Sicherheit.

André Beerli. Unbekannte Schweiz. Tessin. 32 Reisevorschläge. Touring-Club der Schweiz und Shell Switzerland. Erschienen um 1955.

Bandiera rossa, l'è l culur dal vin / e quel che l'a inventada, l'è l Canevascin.
(Rote Fahne hat die Farbe des Weins, und der sie erfunden hat, ist der Canevascin.)

Tessiner Variante der sozialistischen Hymne. Auf dem Monte Ceneri wurde 1900 die sozialistische Partei des Tessins gegründet und Guglielmo Canevascini repäsentierte sie 50 Jahre lang.