Buch-Hinweise

Aktualisiert 21.9.2023

Buch-Hinweise

Aktualisiert 21.9.2023

Le malorose

Sara Catella (Lugano, *1980) diplomierte sich  am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel in Literarischem Schreiben; sie lebt in Bern. Zur Protagonistin Caterina in "Le malorose - confidenze di una levatrice" (Edizioni Casagrande, Bellinzona, 2022) inspirierte sie eine Frau auf einer Fotografie von Roberta Donetta (1865-1932). Die Atmosphäre seiner Fotos bildet den Hintergrund zu diesem Buch. Caterina erzählt im November 1912 dem pflegebedürftigen und auf unerklärliche Weise sprachlos gewordenen Pfarrer von den auf das menschliche Leben bezogenen Fragen, die sie bewegen. Diese Fragen stellen sich ihr als Hebamme, welche vielen unglücklichen Frauen - le malorose - beisteht.

Der Text verknüpft sich auf eindrückliche Weise mit den Fotos von Roberto Donetta in dessen Nachlass, welcher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird durch das Archivio Donetta in Corzoneso-Casserio. 

 

Das auf Italienisch erschienene Buch kann direkt beim Verlag Casagrande bestellt werden.

 

 

 

 

Der Verlag Hier und Jetzt schreibt:

Grenzland Tessin

Das Tessin ist ebenso spröde Transitlandschaft wie eine der schönsten Regionen Europas. Es liegt peripher am Südrand der Schweiz, ist aber auch Teil des Metropolitanraums Mailand/Lombardei. Offenheit und Abgrenzung bestimmten den Kanton seit Jahrhunderten. «Grenzland Tessin» beschreibt die wichtigsten Entwicklungen von 1945 bis heute. Ob in Wirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Politik oder Kultur – prägend waren atemberaubende Fortschritte wie auch Missverständnisse und verpasste Chancen. 
Der Autor beleuchtet den Kanton von innen und zeigt die wechselhafte Beziehungsgeschichte zum Rest der Schweiz. Entstanden ist ein facettenreiches Buch, das von weit mehr erzählt als vom Sehnsuchtsort mit Palmen unter südlicher Sonne. Das unterstreichen die Fotos des renommierten Tessiner Fotografen Alberto Flammer.

Alexander Grass hat Wirtschaftswissenschaften in Zürich studiert. Der Journalist und Autor lebt und arbeitet im Onsernonetal. Von 2002 bis zur Pensionierung 2018 war er Tessin-Korrespondent von Radio SRF. Bei Hier und Jetzt sind bisher von ihm erschienen: «Drei Weltrekorde am Gotthard» mit Kilian T. Elsasser (2016) und «Durchschlag am Gotthard. Der Bau des Strassentunnels 1970–1980» (2021)."

 

Das Buch kaufen Sie in der Buchhandlung Ihres Vertrauens oder direkt beim Verlag HIER UND JETZT.

Synonym für herausragende Architektur


Die Casa Kalman von Luigi Snozzi
Wie ein Fels thront die Casa Kalman über dem Blau des Lago Maggiore. Was macht dieses Haus, abgesehen von seiner grandiosen Lage, zu einem Meilenstein der Schweizer Architektur der 1970er Jahre? Antworten bietet die Publikation Casa Kalman – Luigi Snozzi (Christoph Merian Verlag) von Harald R. Stühlinger (Autor und Herausgeber). Dieser erste Band der neuen Architekturreihe swissmonographies widmet dem international bekannten Gebäude eine umfassende Monogra- phie mit deutschen und englischen Texten. 

Luigi Snozzi (1932-2020), der Architekt der Casa Kalman, sah in jedem baulichen Eingriff einen Akt der Zerstörung. „Zerstöre mit Verstand“, so formulierte er es, und entwickelte eine Architektursprache, die immer die Beziehung zum Ort und zur Land- schaft suchte. Wie sehr dieses gewollte Zusammenspiel von Artefakt und Natur in die Genese des 1973 in Auftrag gegebenen Tessiner Ferienhauses einfloss, zeigt das Buch eingehend auf. Entwurfsskizzen und zum Teil unveröffentlichte Archivmaterialien, der Austausch zwischen dem Architekten und der Bauherrin sowie ein Interview mit deren Tochter, der heutigen Besitzerin der Casa Kalman, beleuchten u.a. den Entstehungsprozess des Hauses und dessen medialen Widerhall. 

Wie für viele seiner Entwürfe wählte Luigi Snozzi auch für die Casa Kalman Sichtbeton als Baustoff und entwarf ein unprätentiöses und lichtdurchflutetes Wohngebäude. Schon als Roh- bau erregte es Aufsehen in Architekturkreisen – heute gilt es als Architekturikone. Für den Tessiner Snozzi blieb es zeitlebens sein wichtigstes Wohnhausprojekt. 

Was wie aus einem Guss erscheint, besteht aus vielen perfekt zusammengefügten Einzelteilen. Vielleicht erklärt sich so die Faszination des Hauses: wie Licht, Lage und Weite einbezogen sind, und wie die formale Schlichtheit und die gewählten Mate- rialien und Farben ihre Wirkung entfalten. Der Bau mag, so Harald R. Stühlinger, heute zwar als Werk einer vergangenen Epo- che gelesen werden. Unverändert beeindruckt er aber Betrachterinnen, Besucher und Bewohnerinnen und regt darüber hinaus zum Nachdenken über zukunftsgerechtes Bauen an. 

In der Reihe swissmonographies erscheint jährlich eine Publikation zu Schweizer Architektur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2023 erscheint ein Band zur Siedlung Chauderon in Lausanne. 

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich oder kann bestellt werden beim Christoph Merian Verlag.

Tage mit Felice (La Pozza del Felice), Fabio Andina. Zürich, 2020.

"Ein Bergdorf im Tessin. Das frisch gestrichene Gemeindehaus, die Bar, wo der Alkohol fliesst, der Schulbus aus Acquarossa, der Bauer Sosto, der letzte, der Kühe hat: Das Dorf von Felice. Vor dem ersten Hahnenschrei bricht er auf, der alte Kauz, der meistens barfuss läuft, um in einem Bergbach weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Auch bei Regen, auch bei Schnee. Danach hackt er Holz, pflückt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Käse zurück. Wir dürfen und Felice als glücklichen Menschen vorstellen."
Das auf Deutsch übersetzte Buch, das im italienischen Original 2018 in Kalabrien (Rubbettino Editore) erschienen ist, bestellt man am einfachsten direkt beim Rotpunktverlag.

Historischer Atlas der Schweiz
Marco Zanoli (Karten), François Walter (Text)

Die eingängigen Karten zur Geschichte der Schweiz sind bis heute geprägt durch den «Historischen Atlas der Schweiz» von Karl Schib und Hektor Ammann, erstmals 1951 erschienen. Seit den 1950er-Jahren ist die historische Forschung aber weit fortgeschritten, bezüglich Kartenmaterial hat vor allem das «Historische Lexikon der Schweiz» wertvolle Arbeit geleistet.

Marco Zanoli begann vor Jahren, historische Karten zur Geschichte der Schweiz zu entwerfen. Die Karten sollten einen Zugang schaffen zu komplexen Vorgängen und das Interesse für die Geschichte des Landes fördern. Zu diesen Karten verfasste der Westschweizer Historiker François Walter einschlägige Einführungen, und das daraus entstandene Werk erschien im Oktober 2020 bei Alphil auf Französisch. Nun liegt der «Atlas historique de la Suisse» leicht überarbeitet und mit einigen weiteren Karten ergänzt auf Deutsch vor. Ein Standardwerk, das einen Überblick zur Schweizer Geschichte von der Urgeschichte bis zur Gegenwart bietet und den aktuellen Forschungsstand einbindet.

Marco Zanoli ist Historiker und Gymnasiallehrer an der Kantonsschule Enge in Zürich. Er hat als Wikipedia-Autor zahlreiche Artikel zur Geschichte der Schweiz verfasst und diese mit Karten illustriert. François Walter war von 1986 bis 2012 Professor für Geschichte an der Universität Genf und nahm zahlreiche Gastprofessuren im In- und Ausland war. 2016 erschien seine viel beachtete «Une Histoire de la Suisse».

Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag hier&jetzt.

 

Marco Zanoli (Karten) und François Walter (Text) 200 Seiten, 120 Karten, gebunden
Fr. 59.–, € 59.–
ISBN Print 978-3-03919-542-8

Birrifici storici ticinesi Das Tessin ist nicht nur Sonnenstube und nicht nur Merlot und nicht nur Risotto - nein: das ist weit mehr drin, als drauf steht! Seit über 200 Jahren wird im Tessin Bier gebraut. Zwas steckte in der einen oder anderen Brauerei auch das Können von Fremden aus dem deutschsprachigen Raum, aber von Piotta bis Balerna war das Brauen - und von Airolo bis Chiasso das Biertrinken - durchaus eine Tessiner Angelegenheit. Das reich bebilderte Buch ist nicht nur sehr lesenswert, sondern auch sehr schön gemacht und  besticht nicht zuletzt durch ausgezeichnete Fotos von Flaschen, Gläsern und Reklameschildern. Erhältlich ist das Werk, erschienen 2021, im Buchhandel oder direkt beim Verlag FontanaEidzioni.

Foto: FontanaEdizioni

Von der Kunst des Spazierengehens ist Jakob Flachs Anleitung zur vita beata, zum glücklichen Leben. Jakob Flach (1894–1982) ist die grosse Aussteigerfigur der Schweizer Literaturgeschichte: Bohemien und Lebenskünstler, Einsiedler und Weltenbummler, Schriftsteller und Puppenspieler. 1937 gründete er mit befreundeten Künstlern das Marionettentheater in Ascona, das er über zwanzig Jahre lang erfolgreich leitete. Daneben erschienen Bücher mit seinen gesammelten Reiseerzählungen, unter anderem Minestra (1937), Vita Vagorum(1945) und Brautfahrt ohne Ende (1959). (...) Zu Lebzeiten konnte vom Autor zur Publikation vorbereitete Prosasammlung "Vonder Kunst des Spazierengehens" nicht mehr erscheinen. Die Texte werden hier erstmals aus dem Nachlass veröffentlicht mit Zeichnungen des Autors aus seinen Reisetagebüchern und ergänzt durch ein kontextualisierendes Nachwort."
CHRONOS-VERLAG, BADEN

Das Buch kann direkt beim Chronos-Verlag Verlag bestellt werden.

Foto: Chronos-Verlag

Beginnend in den vierziger Jahren, durchgeht der Erzähler seine Kindheit und Jugend, das Grenzgebiet zu Italien, aus dem das Kriegsecho zu hören ist, die Kleinstadt am See, wo die Bilder seiner jugendlichen Unruhe Gestalt annehmen. In Abendzug  erkundet Alberto Nessi Raum und Zet jener Orte, in denen er lebt, auf der Suche nach sich selbst und denen, die ihm vorausgegangen sind. Alberto Nessi, geboren 1940 in Chiasso. Ausbildung zum Lehrer, Studium (Literatur und Philosophie) in Fribourg. Nessi unterrichtete am in Mendrisio italienische Literatur, schrieb für Zeitungen und verfasste Hörspiele. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichent; zuletzt mit dem Schweizer Grand Prix Literatur für sein Lebenswerk. Der Autor lebt heute in Bruzella.
LIMMAT-VERLAG, ZÜRICH

Das Buch kann in der Buchhandlung ihres Vertrauens oder direkt beim Limmat-Verlag bestellt werden.

In der Reihe "voci" hat das Centro di dialettologia e di etnografia des Kantons Tessin Band 20 unter dem Titel ferrovia herausgegeben. Auf diese Publikation von Andrea a Marca weisen wir besonders gerne hin, steht sie doch in direktem Bezug zu unserer Philosophie, den Ausgangspunkt unserer Spaziergänge mit dem Öffentlichen Verkehr erreichen zu können. Das reich illustrierte Werk erzählt von allem Wissenswerten über die Eisenbahn in den letzten 150 Jahren im Tessin. Übrigens widmet SPAZIERGANG der Eisenbahn am 10. April 2022 seine ganze Aufmerksamkeit: An diesem Tag fuhr aus Norden der erste Zug im Bahnhof Lugano ein.
ENTRO DI DIALETTOLOGIA ED ENTNOGRAFIA, CANTONE TICINO, BELLINZONA

"Ferrovia" als Band 20 der Reihe voci kann bestellt werden direkt beim CDE.

„In der Mitte seines Lebens, im Sommer 1981, beschliesst der Kellner Paul Gompitz aus Rostock, nach Syrakus auf der Insel Sizilien zu reisen. Der Weg nach Italien ist versperrt durch die höchste und ärgerlichste Grenze der Welt, und Gompitz ahnt noch keine List, sie zu durchbrechen. Er weiss nur, dass er die Mauern und Drähte zweimal zu überwinden hat, denn er will, wenn das Abenteuer gelingen sollte, auf jeden Fall nach Rostock zurückkehren.“

So beginnt F.C. Delius’ Chronik einer modernen Schwejkiade. (...) Gompitz ist immer etwas schlauer als die Staatssicherheit. Einfach auf sein Recht auf eine Bildungs- und Pilgerreise pochend, auf den Spuren Johann Gottfried Seumes, dessen „Spaziergang nach Syrakus im Jahr 1802“ er seit Jugendzeiten im Kopf hat.
ROWOHLT-VERLAG, HAMBURG

Dieses Buch, das auf eine besondere Weise Einblick in eine Persönlichkeit, aber auch in das Wesen der DDR gibt, ist im Buchhandel erhältlich

Das 1951 erschienene und somit nur auf dem Antiquariats-Markt erhältliche Buch bettet die Heiligen-Legenden in die Tessiner Landschaft und die Religiosität vergangener Zeiten ein. Da im Tessin auch heute noch Gedenktage von Heiigen beiderlei Geschlechts besonders im Zusammenhang mit ihnen geweihten Kirchen gefeiert werden, hat der Inhalt des Buches durchaus Bezug zur Gegenwart.
VERLAG HUBER, FRAUENFELD